Donnerstag, 25. Juni 2009

Wie spaet ist es eigentlich?

Inzwischen sind wir im Herzen Xinjiangs, in Urumqi. Und sind auch schon fast wieder weg. Aber langsam...

Die Bustour nach Dunhuang war schon ein Erlebnis fuer sich - zum Einen, da ich selbst in Beijing nie so viele Auslaender in einem einzigen Bus getroffen habe und zum Anderen war der Landschaftswechsel entlang der Strecke wunderschoen. Aus Jiayuguan mit den 4000-Meter-Bergen am Horizont raus, eine schnurgerade Strasse durch die Steinwueste mit Huegeln, die schroff wie 3000er waren am Rand der Strasse und dann tauchen auf einmal 150 Meter hohe Sandduenen auf. Einfach so aus dem Nichts. Dunhuang hat also einen riesen Strand vor der Tuer, nur das Meer fehlt. Wenn man eine der Hauptadern der Stadt entlang schaut, gruesst die goldene Wueste. Sobald wie eingecheckt, Fahrraeder geborgt und ein Busticket fuer die Weiterfahrt am naechsten Abend gekauft hatten, fuhren wir auch schnurstracks auf die Sandmassen zu. Da grad Nebensaison ist und wie auch noch Studentenrabatt bekamen, war es dann auch erschwinglich, sich durch den Sand zu quaelen. Man kann auch Kamele reiten, aber das kostet dann wieder unglaublich viel und man bekommt nicht, was man erwartet.

Dieses Stueck Wueste ist dort aufgrund seiner Duenen und aufgrund des soganannten Mondsichelsees so bekannt. Mitten im Sand gibt es eine Quelle und neben ihr eben ein mondsichelfoermiger kleiner See und daneben ein Tempel. Grossartiges Panorama! Wir sind noch eine Weile ueber die Duenenkaemme gewandert um uns dann noch den Sonnenuntergang ueber der Wueste von der ca 1km entfernten Dachterrasse des Silk Road Hotels anzuschauen und dabei einen Mangosaft zu schluerfen. Royal!

Am naechsten morgen ging's dann auf in die Mogao Grotten - die wohl groessten und am besten erhaltenen, von buddhistischer Kunst uebersaeten Grotten. Sehr gut erhalten, da sie von Zhou Enlai vor der Zerstoehrung durch die Roten Garden gerettet wurden. Es zwar sehr strikt dort - man darf keine Photos schiessen und kann sich die Grotten nur im Rahmen einer Fuehrung anschauen, aber es lohnt sich alle Mal! Wunderschoene Farben, Geschichten an den Waenden und jede Menge Buddha-Stauten und Boddhisattva. Am Abend ging's dann mit dem Schlafbus (!!!) weiter nach Turfan.

Turfan ist mit eine der am tiefsten gelegen Staedte Chinas und es wird wunderbar heiss da unten in der Senke...Lockere 42 Grad. Zum Glueck war es morgens um 6 noch nicht so heiss, da wir uns ja erst einmal eine Unterkunft suchen mussten. Dies stellte sich als etwas schwierig heraus, da gerade die Abschlusspruefungen der Mittelschule abgehalten wurden und alle Hotels der Stadt von Schuelern, die extra fuer die Pruefungen aus der Umgebung dort hinkamen, bevoelkert wurden. Nach zwei Stunden Suche fanden wir dann aber noch ein nettes Zimmerchen.

Da Tulufan ueber 2000km von Beijing entfernt ist, ist es dort nicht ganz so einfach mit der Zeit. Offiziell gilt die Peking-Zeit, inoffiziell gibt es aber einen Zeitunterschied von 2 Stunden. Das kann dann schon zu Verwirrungen fuehren...So auch mit unserem Fahrer, der uns die Sehenswuerdigkeiten in der Gegend zeigen sollte, aber zwei Stunden vor der abgemachten Zeit auf uns wartete und dann alles durcheineander gebracht wurde. Leider ist meine Zeit jetzt um und ich muss das mal fix online stellen und spaeter mehr schreiben...

Der Franz

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Franzilein,
richtig, daß ihr euch die 42 grad nicht reingezogen habt, wir lesen nach wie vor mit Erstaunen deine fantastischen Berichte. Wir werden morgen abfliegen und hoffen in Italien mehr von dir zu lesen. Wir beneiden dich. Tanti cari saluti OmpO