Freitag, 19. Juni 2009

Full circle...

...und ab in die Wueste! Beijing war gestern, eigentlich schon hintervorgestern und heute ist Jiayuguan! Nachdem ich in Beijing alle meine Kisten, Bilder und aehnliches Zeugs abgeschickt, den Kreis mit einem letzten Mal Sushi essen geschlossen hatte, ging's dann am letzten Dienstag endlich los. Erstmal natuerlich mit ewiger Verspaetung, da die auf dem Flugplatz die Flieger nicht rausgelassen haben. Keine Ahnung warum. In Lanzhou (guckt einfach auf der Karte ca 1200km gen Westen von Beijing aus) angekommen, haben wir uns auf den Weg zum Huanghe (Gelber Fluss) gemacht und dort erstmal lecker Teechen getrunken. Einfach so am "Strand" in den Liegestuehlen. Wunderbarer Auftakt! Ansonsten is in Lanzhou nix los - es gibt noch mehrere Moscheen, buddhistische und daoistische Tempel - und wir sind ja dort auch nur hin, weil es billiger war. Am Abend ging's mit dem Nachtzug nach Jiayuguan - nochmal 700km gen Nordwesten.

Hier ist das ehemalige Ende Chinas. Das westliche Ende der Chinesischen Mauer und das letzte Fort vor der Wueste, vor der Wildnis. Alle Sehenswuerdigkeiten und ein Weingut haben wir hier mit dem Fahrrad erradelt und waren somit eine lustige Sehenswuerdigkeit fuer die Locals...
Heiss ist es hier, rings herum nur trockene Steppe und im Sueden der Stadt thront das Qilianshan-Gebirge bis ca 4500 Meter hoch und lockt mit seinen schneebedeckten Gipfeln. Erinnert mich sehr an die Sierra Nevada. Und genau dort sind wir gestern auch hin. Mit dem Zug durch die Steppe und dann fangen auf einmal die Berge an, es geht neben der Bahnstrecke steile 300 Meter bergab zum Fluss und man tuckert so vor sich hin. Hier haben wir als Langnasen auch wieder seltenheitswert und die Augen fallen den Leuten vom Gaffen fast raus. Und wenn wir dann auch noch ihre Sprache sprechen, ist die Verwunderung komplett.

Nach drei Stunden Zugfahrt kamen wir dann in Jingtieshan, einer Mienenarbeiterstadt an, in der an sich nichts, aber auch gar nichts los ist. Aus den Bergen wird dort Eisenerz geholt und dementsprechend gering ist die Frauenrate und die Mienenarbeiter freuen sich im Zug umso mehr ueber die weibliche Zugbegleitung...An sich sind wir dort hoch, um uns den Gletscher des ersten Juli anzuschauen. Dieser war aber nochmals weitere 20km von dem Ort entfernt und die Taxidichte war gleich null. Also half nur Leute anquatschen und fragen, ob sie uns dort hochfahren koennten. Die Halsabschneider haben natuerlich sofort ihre Chance erkannt und verlangen horrende Preise fuer den Tripp. Da das Wetter gestern nicht so toll war, sind wir also nur etwas spzieren gegangen und haben das heutige, wunderbare Wetter abgewartet, wieder jemanden so lange bearbeitet, bis auch uns der Preis passte und sind hoch in die Berge! Und es war grossartig! Kein Mensch, nur ein paar Schafe und schneebedeckte Bergspitzen um uns herum. Um zum Geltscher selbst zu gehen, hatten wir leider nicht genuegend Zeit, aber das Panorama war auch so jeden RMB und jeden brutalen Huckel auf der Strecke wert! Wir sind dort noch ein wenig auf den etwas kleineren Huegeln rumgekraxelt und dann ging's wieder zurueck.

Bilder gibt's leider noch keine, da ich mir erst einen card-reader kaufen muss. Morgen geht's weiter gen Westen - nach Dunhuang und dann ist es nicht mehr weit bis in die Provinz Xinjiang. Bis dahin erstma.
Der Franz

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

ja, ja, in die Berge fahren... ich war dafür heute im Asia Laden, und übermorgen koch ich mir richtig lecker chinesisch mit deutscher Übersetzung, ist ja nich jeder sonen Sprachgenie...
"Wenn Du schauen kannst, sieh.
Wenn Du sehen kannst, erkenne."
Buch der Ratschläge

Lüdde hat gesagt…

ich ignorant lese das jetzt erst. Is ja voll geil. Wir müssen auch trotz Blogs etc. Fotosession machen, so ganz gemütlich die ganze Nacht mit Tee und Bier