Donnerstag, 21. Mai 2009

Und es gibt sie doch!


Moin allerseits! Lange ist's her, dass ich hier etwas geschrieben habe, aber gut. Vor zwei Wochen war ich wieder unterwegs im Lande für zehn Tage - diesmal in der Provinz Fujian im Süden Chinas. Dort unten gab es endlich schöne Natur, frische Luft, Teefelder UND: Lehmhütten! Aber natürlich nicht Lehmhütten, wie man sie sich aus Afrika vorstellt, sondern riesengroß und fast wie eine kleine Festung ausgebaut. Dies sind die Bauten der Hakka, eine der vielen ethnischen Minderheiten Chinas. In diesen Tulou (土楼,Erdhäusern rein wörtlich) leben zum Teil über 200 Leute. Sie bestehen aus einem großen Innehof mit Viehställen, Brunnen, kleinem Altar und diversen anderen kleinen Häusern. Das Hauptgebäude ist ein bis zu fünf-stöckiger Rundbau aus Lehm, Stroh, Holz und wohl auch der eine oder andere Stein. In diesen Häusern kann man auch übernachten, darf allerdings keinen großen Komfort verlangen - in den Zimmern gibt es ein bis zwei Betten, ein kleines Guckloch und eine Lampe. Zur Notdurft gibt's einen großen Bottich vor der Tür und zum Duschen geht's in die Kneipe nebenan. Sehr lustig!

Die Provinz Fujian ist bis jetzt die, die mir am besten gefallen hat. Berge überall, Tee überall und das Meer direkt vor der Tür. Es ist auch eine recht wohlhabende Provinz, da sie zum einen ob ihrer Schönheit natürlich vom Tourismus profitiert aber vor allem ist die
Gegend durch das Klima sehr gut gestellt. Ausreichend Feuchtigkeit, fast das ganze Jahr über moderate Temperaturen (gut, im Sommer wird's heiß, aber im Winter dafür nicht so verdammt kalt) und von Flüssen durchzogen, so dass jede Menge Obst und Gemüse, vor allem aber Reis und Tee angebaut und exportiert werden.

Die Stadt Xiamen im Süden der Provinz am Meer wurde Ende des 19ten Jahrhunderts vor allem durch den westlichen Einfluss geprägt - jede Menge europäischer Staaten hatten Konsulate und Handelsvertretungen dort unten und prägten das Stadtbild und das der vorgelagerten, AUTOFREIEN!! Insel Gulangyu sehr stark. Bevor jemand meckert - ja, Xiamen ist auch nur eine Insel...Aber ich glaube, ich erzähle den ganzen Spaß im Detail eher später.

Meine Tage hier in Beijing sind nämlich gezählt. In weniger als vier Wochen werde ich mich auf den Weg gen Westen nach Xinjiang, Tibet und zum Schluss Indien machen. Von der Strecke werde ich immer mal wieder versuchen, etwas zu schreiben. Ich sage versuchen, da die inzwischen offensichtlich genug Zeit seit den Olypmischen Spielen vergangen ist, China nicht mehr das ungeteilte westliche Interesse bzw. die Aufmerksamkeit hat und die Firewall wieder höher baut - eigentlich ist blogspot.com gesperrt und ich komme nur über einen Proxy (Hier mal ein großes Danke an Franziska!) drauf.

Ich mache mich jetzt auf den Weg nach Dalian. Ja, ich war schon dort aber ich wollte im Sommer unbedingt noch einmal dort hin und da die Flüge grad so schön billig sind, geht's los! Sonne, Strand und Meer!

Der Franz