Montag, 29. Dezember 2008

圣诞快乐!

Moin Allerseits. Nun ist sie also vorbei, die schöne Zeit des bedächtigen Beisammenseins in mäßig geheizten räumen bei dämmrigem Licht. Die Zeit des Brütens und Diskutierens, des Wartens und der Vorfreude auf die Zeit danach. Die Zeit der Aufregung, der schlaflosen Nächte und der schwitzenden Hände. Genau! Es geht um die Prüfungszeit! Nix hier mit Tannenbaum, Schokolade, Gans und Co. Hier ist momentan Prüfungszeit. In meinem Falle hat sich der Spaß ganz genau über die Weihnachtswoche erstreckt, manch andere müssen noch bis in den Januar hinein lernen und Prüfungen schreiben. Nichtsdestotrotz wünsche ich euch noch ein paar Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch in das neue Jahr!

Zwar hingen an manchen Türen Weihnachtsmänner herum und das obligatorische 'Merry Christmas' auch, aber so richtig wollte dieses Jahr keine Weihnachtsstimmung aufkommen. Prüfungsstimmung dafür allerdings auch nicht - es war ja Weihnachten...Heilig Abend sind wir schön indisch essen gegangen, haben Erdinger getrunken (Das hab ich mich noch nie getraut! Not macht erfinderisch!;)) und sind dann früh in die Koje. Ein schönes Weihnachtsfrühstück hab es am gestrigen Sonntag im Café Konstanz. Das ist eine deutsch Bäckerei, aus der ich ab und zu ein Schwarzbrot beziehe und in dem man auch schön frühstücken kann. Räucherlachs, Salami und Käse schmecken auf einmal ganz anders, wenn man sie nach vier Monaten zum ersten Mal wieder auf der Zunge hat!!! Mann, war das lecker!

Ab jetzt habe ich Semesterferien bis Ende Februar. Silvester werden wir auch ganz normal in irgendeiner Bar verbringen und dann geht's bald los auf Reisen in die Mandschurei, genauer nach Harbin, Changchun, Shenyang, Dandong, Dalian und andere schöne Städte im Nordosten Chinas. Davon dann aber in ca. zwei Wochen mehr.

Der Franz

Mittwoch, 10. Dezember 2008

Wenn man dann mal vordringt...

Wenn man sich Stück für Stück mit Chinesen hier anfreundet und diese Freundschaft dann auch pflegt, kommt man mitunter in den Genuss gewisser Informationen über Veranstaltungen und Ereignisse in und um die Uni herum, die einem als Ausländer eher verborgen bleiben...

Letzten Sonntag gab es einen von der Uni veranstalteten Gesangswettbewerb, von dem mir ein Freund, den ich in einem Physik-Kurs kennen gelernt habe, erzählte. Dieser beinhaltete, dass die Studenten jeder eher technisch orientierten Fakultät - 12 an der Zahl - sich ca 2 Wochen lang vor dem Ereignis fast jeden Nachmittag in Chören zusammenfanden und zwei Lieder einstudierten. Insgesamt nahmen also 12 Chöre plus einen Lehrerchor und plus einen professionellen Chor, der vorrangig aus Studenten, die zu nationalen Minderheiten gezählt werden, teil. Mitunter waren dies dann Chöre, die aus bis zu über 100 Männern und Frauen bestanden. Das Ganze war eine Veranstaltung, bei der sich mir die Kinnlade herunterklappte, ob dessen, was ich da sah und hörte. Und ich hab natürlich meine Kamera vergessen...

Das Spektakel fand in dem hiesigen überdachten Sportstadion statt, das leider trotz der inzwischen eisigen Temperaturen von -5°C nicht geheizt war. In der Mitte war eine riesige Bühne und rechts und links von dieser jeweils ein 3x5 Meter großer Bildschirm aufgebaut. Die Bühne war nicht einfach nur eine Bühne, sondern eine Aussage: Der Hintergrund war eine Kollage aus Bildern der neuesten Bauten (Pearl Tower, das "Nest", das Aquatic Centre und andere, eher alte Bauten) und einer überdimensionalen chinesischen Flagge. Die Eröffnung des Wettbewerbs hat mich dazu veranlasst mich fast selbst dafür zu ohrfeigen, dass ich meine Kamera nicht mit hatte: Zu ohrenbetäubend lauter, heroischer und überaus emotionaler Musik lief ein ca 4-minütiges Video über die Bildschirme, dass einen kurzen historischen Abriss über die letzten 65 Jahre lieferte. Es begann mit Kämpfen (wahrscheinlich aus Zeiten des Zweiten Japanischen Krieges oder den Zeiten der Kämpfe mit den Kuomintang), ging dann über zur Ausrufung der Volksrepublik China durch Mao Zedong 1949, dann ein kleiner historischer, ja eigentlich unbedeutender Sprung von 30 Jahren (eben mal fix die Zeit des Großen Sprungs nach vorn ausgelassen) ins Jahr 1978 (Politik der Öffnung), dann hier und da einzelne Ereignisse, die ich nicht einordnen konnte, Raketenstarts, dann natürlich der erste eigenständig von China durchgeführte bemannte Raumflug und natürlich die Olympischen Spiele. Und alles das zu bereits erwähntem Krach, damit auch ja keiner wegdöst und nicht hinguckt, welche großartigen Errungenschaften in den letzten 30 Jahren verzeichnet werden konnten. Daraufhin standen alle auf und die Nationalhymne wurde gesungen. Damit war die Eröffnung aber noch nicht vorbei! Die zwei Damen und zwei Herren, die die Moderation übernahmen, verlasen noch einmal verschiedene Eckpunkte der letzten dreißig Jahre und was sich nicht alles in dieser Zeit an der Tsinghua University abgespielt hat und begrüßten am Ende die Jury, die aus Professoren der Uni bestand.

Und dann ging es endlich los! Und wie es los ging! Sehr homogen und gesittet. Die Auf- und Abgänge der Chöre waren offensichtlich vorher geübt worden, alles lief sehr geordnet ab, fast wie bei der Armee. Bis auf einen Chor waren die Männer immer in schwarz-weiß und die Frauen entweder in rot oder in blau gekleidet. Die Lieder handelten von ihrer liebe zum geliebten China, von unseren Helden den Soldaten, oder vom Gelben Fluss. Zwei Lieder standen ganz besonders hoch im Kurs und ich durfte sie jeweils fünf und vier Mal hören...Zwischen den zwei Liedern eines jeden Chors lief zum Teil noch einmal ein Video - entweder über die vielen Freiwilligen, die sich bei den Olympischen Spielen engagierten, oder auch über die Soldaten, die so viel Opfer des verheerenden Erdbebens in Sichuan im Mai dieses Jahres gerettet haben. Zum Teil hatten die Chöre auch gewisse Choreographien einstudiert - ein wenig schunkeln, Arme in die Luft strecken oder eben am Ende des Liedes kleine chinesische Fähnchen in Luft strecken. Zum Ende gab es noch eine Siegerehrung und Urkunden für die Gewinner.

Das Ganze war eine Mischung aus Propaganda, Patriotismus und so dermaßen ideell geschwängert, das ich dachte, ich lebe ein Buch...Und die Studenten machen das alle mit und finden das eben normal. Sie würden wahrscheinlich, wenn sie im "Westen" unterwegs wären, genauso bedeppert gucken, wie ich, aber es war einfach spannend, so etwas einmal life zu sehen. Parteipolitik ganz nah. Faszinierend.

Dazu kommen dann noch solche Geschichten, dass den Studenten im Grundstudium (vier Jahre) abends 23.30 Uhr der Strom abgestellt wird, dass Studenten im ersten Jahr keinen Computer haben dürfen und dass sich, wie es scheint, am letzten Sonntag schon der zweite Student innerhalb eines Semesters vom Haus gestürzt hat. Begründung: der Druck war zu hoch. Recht einfache Erklärung und, wie ich finde, nicht ausreichend. Wiederum bietet diese Uni den Studenten hier die besten Ausbildungsmöglichkeiten im Land und die besten Chancen auf eine steile Karriere - Parteimitgliedschaft vorausgesetzt. Eben jener Physikerfreund hat mir erzählt, nachdem ich ihn daraufhin angesprochen habe, ob es bald schneien wird, dass er hoffe, das dies nicht so bald geschehen wird, da er dann Schnee schieben muss. Da habe ich ihn ganz verdaddert angeschaut und gefragt, ob alle Studenten Schnee schieben müssen - nein, nur die, die in der Partei sind...Und somit eröffnet sich mir ein neues, unglaublich spannendes Feld! Und sein Interesse daran, was ich denn davon halte, dass Sarkozy sich mit dem Dalai Lama trifft, ist natürlich auch nicht gering.

Und damit sei es genug für heute.

Liebe Grüße vom Franz

Aus Beijing.

Sonntag, 30. November 2008

Und keine Feuerzangenbowle

Wo kriegt man in Beijing eigentlich nen Glühwein her? Oder gar eine Feuerzangenbowle? Eine Currywurst, ein Spanferkel? Und wie sieht es mit Stollen aus? Die Fragen habe ich mir wahrlich nicht gestellt, aber die deutsche Botschaft macht's möglich! Sobald ich davon erfuhr, dass es einen Weihnachtsmarkt (eigentlich ein Weihnachtsbasar) geben würde, tropfte mein Zahn auch alsbald beim Gedanken an Glühwein. Der Rest war mir egal, gab's aber trotzdem!

Pünktlich zur Eröffnung der vielen Weihnachtsmärkte in Deutschland gab's also auch hier in Beijing gestern einen Solchen - zum Teil gesponsert von den hier ansässigen Firmen... Er war zwar lange nicht so groß aber die Menschendichte war mindestens genauso hoch und die Preise standen einem "originalen" Weihnachtsmarkt auch in nichts nach. Wir sind mit einer multinationalen Truppe (Australier, Koreaner, Japaner, US-Amerikaner und natürlich Chinesen) von ca 12 Männlein und Weiblein dort hin und haben somit intensivst Kulturaustausch betrieben. Meine Tandempartnerin war auch neugierig ohne Ende, hat alles einmal ausprobiert - naja, sie blieb beim Kinderpunsch, ansonsten aber jede Menge Leckereien - und hat sich sogar einen Weihnachtskalender gekauft, der zwar bis zum 25ten geht, da er ein US-amerikanischer war, aber macht ja nichts. Einen Chor gab's, einen Weihnachtsmann und sogar Jagertee. Alles, was so ein Weihnachtsmarkt eben braucht. Nur die Feuerzangenbowle, die hat gefehlt! Darauf angesprochen schlug mir der Glühweinverkäufer vor, doch im nächsten Jahr einen solchen Stand aufzumachen...War jedenfalls alles sehr lustig und als ich pleite war, sah es bei den anderen auch nicht anders aus und wir sind nach Hause. Leider gibt es diesen Markt nur einmal im Jahr...

Sehr amüsant war auch der Freitagabend. Da dachten wir uns, wir sind einfach mal komplett dekadent und gehen ins Hyatt. Im Internet hatten wir gesehen, dass es dort eine Lounge im 65ten Stock mit Bombenaussicht gibt. War auch so und es gab sogar Oliven und Cashew nuts zum Bierchen dazu! Was man sich als Stipendiat nicht so alles gönnt...Wahlweise gibt es dort auch Weinflaschen zu einem Schnäppchenpreis von 5500 Euro...

Einen schönen ersten Advent euch! Wir haben ihn heute mit leckerer Kürbiskernsuppe (selbstgemacht! Nicht von mir, aber trotzdem!) und südkoreanischem Essen und einem Teelicht gefeiert!

Der Franz

Freitag, 21. November 2008

Mit 431 Sachen

Entschuldigt die lange Sendepause, aber gut Ding braucht Weile und Alltag ist eben überall nur Alltag...Aber am Wochenende war ich Shanghai.

Vor ca einem Monat bin ich mit einem meiner DAAD-Mitstreiter zu einer Eröffnungsfeier einer Kneipe hier Beijing gegangen, bei der auch eine Bekannte eben dieses DAAD-Mannes zugegen war. Diese wiederum ist seit nunmehr 4 Jahren in China und wohnt mittlerweile in Shanghai. Eben jene hatte uns damals jedenfalls eingeladen, sie doch einmal dort unten zu besuchen und das Angebot einer kostenlosen Übernachtung schlägt man natürlich nicht aus.

Somit ging es am Freitag im Luxusnachtzug auf gen Süden zur "Hure des Orients" (Lonely Planet). In China gibt es fünf verschiedene Klassen im Zug: es gibt ganz einfach Stehplätze, es gibt harte Sitzplätze, weiche Sitzplätze, harte Schlafwagen und weiche Schlafwagen. Allerdings heißt hart an der Stelle nicht, dass es Holzpritschen oder Plastestühle sind, sondern dass man sich das Abteil einfach mit mehr Menschen auf einmal teilt und es entsprechend enger ist. "Leider" gab es keine Hartliegen mehr und wir "mußten" 1.-Klasse-Luxus-Tickets nehmen. Somit hat man dann ein Viererabteil, süße Hausschuhe, eine Thermoskanne, Zahnbürsten und natürlich einen Weckdienst. Die ganze Fahrt dauerte ca 11 Stunden und morgens 7.30 Uhr kamen wir in Shanghai mehr oder minder ausgeschlafen an.

Erster Eindruck: Es ist naß! Dafür aber nicht so kalt wie in Beijing. Die U-Bahn ist breiter aber trotzdem genauso voll und durch die Nässe stinkt es mitunter noch schlimmer in der Shanghaier U-Bahn als in der Beijinger. Zweiter Eindruck: Shanghai ist hoch. Ein Haus überragt das andere, jeder Architekt hat versucht eine ausgefallenere Dachstruktur als seine Kollegen in den Himmel zu setzen, aber bei diesigem Wetter lohnt es sich einfach nicht, in den 100sten Stock für teures Geld zu fahren um dann doch nichts zu sehen. Da haben wir uns dann kurzerhand entschlossen, eine 3-stündige Bootstour den Huangpu Jiang entlang gen Norden zur Mündung in den Chang Jiang (Jangtsekiang) zu machen. Entlang der Strecke fährt man einzig und allein durch Industrieanlagen, an Schiffswerften und Raffinerien vorbei. Kein Schöner Anblick, aber trotzdem spannend - man kann ja lauter tolle große Schiffe angucken! Die Mündung in den Chang Jiang ist riesig und wir konnten das ander Ufer dieses Riesenflusses nur erahnen - wahrscheinlich war es sogar nur die vorgelagerte Insel im Fluss, die wir erspähen konnten.

Entlang des Waitan (oder auch Bund, die Uferpromenade entlang des Flusses, ähnlich den Landungsbrücken in Hamburg) zu spazieren ist eher anstrengend, da die Massen an kleinen Händlern natürlich jedem Nicht-Asiaten und offensichtlichem Touristen ihren Schnick-Schnack anbieten. Dazu kommen die Chinesen, die unwahrscheinlich gerne Photos mit uns, den Laowai (alte Ausländer), machen. In der Haupteinkaufsstrasse, der Nanjinglu, geht das große Fressen dann weiter, nur dass sich hier dann auch noch gewisse Damen anbieten und man gewisse Gewürze zum rauchen erwerben kann...

Spannend an Shanghai, ist vor allem das Gefühl, dass die Partei, dass Beijing weit weg ist. Alles wirkt viel liberaler, etwas chaotischer und vor allem regiert hier der Konsum. In den U-Bahn-Stationen gibt es jede Menge kleine Läden und vor allem fällt das viel nackte Fleisch auf den Werbeplakaten für Damenunterwäsche, Parfums und ähnliches auf. Während man in Beijing mit einem fröhlichen roten Banner mit der Aufschrift "Die Haupstadtbevölkerung zollt den Genossen Soldaten ihren Respekt" am Hauptbahnhof empfangen wird, quellen einem in Shanghai die Brüste entgegen...

Und natürlich war dann da noch der Transrapid! Das wollten wir uns nicht nehmen lassen! Wenn man sich diesen Spaß schon nicht in Deutschland gönnen kann, dann doch wenigstens in Shanghai! Für 80 RMB kann sich ein Return-Ticket kaufen um herrliche 2 Minuten lang einen Geschwindigkeitsrausch von 431 km/h zu erleben. Und alles ganz reibungslos (jaaa die Herren Physiker und andere Nörgeler - natürlich ist da noch der Luftwiderstand...). Die Gesamte Fahrt dauert mit Beschleunigung und ewiger Bremserei ca 8 Minuten, es wackelt ganz schön, wenn der Zug in der entgegengesetzten Richtung vorbei rast, knallt's ganz kurz und ansonsten ist es doch recht gemütlich. Im Nachtzug auf dem Weg zurück nach Beijing fährt man dann wieder lahme 130...

Natürlich gibt es in Shanghai noch eine ganze Menge mehr zu sehen, aber dafür waren die zwei Tage dann doch etwas zu kurz...Ich denke, dass ich schon noch einmal dort runter fahren werde, und sei es nur des leckeren, frisch auf der Strasse gepressten Zuckerrohrsaftes oder der Menge an Restaurants aller Couleur wegen.

Und bevor ich es vergesse, wenn hier jemand von euch einen Kommentar hinzufügen will, kann er das auch ohne Registrierung entweder als Anonym (was schade wäre) oder einfach mit Namen machen - entgegen der Beschwerden, die schon kamen. Müßt ihr einfach mal gucken, ne.

Der Franz

Mittwoch, 5. November 2008

Obama - 56ter Präsident der USA

Jetzt ist es also endlich raus. Obama hat gewonnen und ich glaube, nicht nur ich habe mich gefreut. Die Zeitverschiebung macht's, dass für mich heute, also Mittwoch, gewählt wurde. Gegen 13/14 Uhr habe ich dann mit einem meiner DAAD-Mitstreiter nach dem ersten Video der "Victory Speech" Obamas um die Wette gesucht. Wir wurden auch alsbald auf youtube fündig. Es war wirklich lustig zu sehen, wie die verschiedenen Videos im 10-Minuten-Takt in youtube geladen wurden. Wir waren also mit unter den Ersten (!!!), die sich diese Videos angeschaut haben. Das ist doch mal was.

McCains Rede habe ich mir auch angeschaut und muss sagen, dass es eine sehr gute, eine sehr faire Rede war. Er hat sehr gut auf den Punkt gebracht, was Obama da tatsächlich geschaff(en)t hat. Ein bisschen kam es mir allerdings auch vor, als wäre er fast froh, dass der Zirkus jetzt vorbei und er NICHT der 44. Präsident der USA sein wird. Mehr Zeit für die Familie und so weiter.

Somit zum Titel dieses kleinen Beitrags: Wir haben natürlich auch nach der Reaktion DES chinesischen Mediums - der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua - geschaut und siehe da, auch diese titelte in ihrem Internetauftritt mit dem Sieg Obamas. Nur welch peinlicher Patzer trat dort auf! "Obama wird 56ter Präsident der USA". Wie auch immer die Damen und Herren auf 56 kommen. Vielleicht wollten sie einfach partout nicht die 44 dort hinschreiben, da die 4 allgemein als Pechzahl gilt - sie wird fast genauso wie das Wort für "sterben" ausgesprochen...Ist das also die chinesische Art Obama alles gute zu wünschen? Jedenfalls war diese Schlagzeile zwei Stunden nach ihrem Erscheinen nicht mehr da und es wurde nur verkündet, dass Hu Jintao und Wen Jiabao Obama alles Gute zu seiner Wahl wünschen.

Und damit zurück ins Funkhaus.

Der Franz

Freitag, 31. Oktober 2008

Mein Freund, der November

Jetzt ist es also auch offiziell kalt draußen. An den Mensen wurden die sommerlichen Plastevorhänge an den Eingängen gegen dicke Stoffvorhänge eingetauscht, in den Vorlesungsräumen wird es auch wärmer und, am allerwichtigesten: IN MEINEM ZIMMER GEHT DIE HEIZUNG! Ich hatte den Gerüchten ja nicht viel Vertrauen geschenkt, man ist ja skeptisch, aber tatsächlich. Meine erste Aktion, noch im Bett liegend, war, meine Heizung anzuschmeißen und zu warten. Und es wurde warm!!! Am 1. November ist es also kalt. Ganz offiziell. Vielleicht werde ich ja jetzt auch meinen seit zwei Wochen latent vor-sich-hin-wabernden Schnupfen los...Oh November, du mein Held! Ich denke, ich werde jetzt einfach mein Zimmer viel zu doll heizen und dann, wenn mir zu warm ist, einfach das Fenster aufmachen. Nur um Leute zu ärgern...

Gestern haben wir, das gute Wetter nutzend, eine kleine Tour durch Beijing zum Tiantan, dem Himmelstempel, gemacht. Da dieser aber einmal quer durch die Stadt am anderen Ende gelegen ist, ging's mal wieder über eine Stunde lang durch den ganz normalen U-Bahn-Wahnsinn. Man könnte ja denken, dass die Konstrukteure der neuen U-Bahn-Linien sich die Probleme der alten Linien - zu kleine und zu wenig Treppen und Ausgänge - zu Herzen genommen hätten und den Bedürfnissen der Stadt anpassen. Aber nix da. Auch in den neuen Linien die selben engen Treppen, die die Massen, die sich aus den U-Bahnen auf die Bahnsteige im bis zu 3-Minuten-Takt ergießen, einfach nicht bewerkstelligen können. Somit ist dann ständig Stau...
Wir kamen gerade noch rechtzeitig kurz vor Sonnenuntergang in dem Park an. Es waren auch nicht mehr ganz so viele Touristen dort, was, egal wo man hingeht, nicht leicht zu erreichen ist. Die meißten Touristen sind dann auch tatsächlich die Chinesen selbst, die in großen organisierten Truppen mit farbigem Hütchen durch die Tempelanlagen geführt werden.

Ein paar nette Bilderchen gibt's auch. Könnta ja ma kieken.


Liebe Grüße aus meinem sommerlich warmen Zimmer.
Der Franz

Mittwoch, 29. Oktober 2008

Kieken


Na dann probieren wir das mal. Hier soll's dann bald mal ein wenig losgehen. Dann könnta alle ma kieken.

Der Franz